Das Silberbarrenturnier

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                    “1 kg Silber zu gewinnen!”

Das war die Schlagzeile der Problemkiste im Dezember 1992.
 “Norbert Geissler (NG) und Peter Rösler (PR) bieten allen Problemkomponisten einen Konstruktionswettbewerb für das
Grazer Hilfsmatt (auch bekannt als “reziprokes Hilfsmatt”) an:
   Die Aufgabe: Konstruiere ein Grazer h#2 mit genau einer Lösung, bei der die 5 Einzelzüge der Lösung eine
Allumwandlung und eine Grashüpfer-Umwandlung darstellen. Jeder Zug muß also ein Umwandlungszug sein. ...
   Der Preis: Es erhält derjenige einen 1 kg schweren Silberbarren, der die Aufgabe mit den wenigsten Steinen konstruiert und weniger Steine benötigt als NG und PR, die eine Fassung vor dieser Ausschreibung bei HG (Hans Gruber) hinterlegt haben. ... Wenn mehrere Autoren die sparsamste Aufgabe einsenden, wird das Kilogramm Silber unter ihnen aufgeteilt. ... Den Silberbarren stellt PR zu Verfügung. ...”

Folgende Fassung hatten NG und PR hinterlegt (und da im Laufe des Wettbewerbs auch Michel Caillaud, Kurt Ewald und Franz Pachl diese Fassung gefunden hatten, hat diese Aufgabe 5 Autoren):

Michel Caillaud, Kurt Ewald, Norbert Geissler, Franz Pachl, Peter Rösler
15 Problemkiste (87/88) VII 1993

PKVII1993_ros212Grashüpfer
Loesung

Grazer h#2                                          6+6  C+
Grashüpfer b2

29 Problemkomponisten aus 7 Ländern nahmen am Wettbewerb teil. Und es gelang tatsächlich zwei Problemkomponisten (für mich vollkommen überraschend), diese sparsame Fassung mit nur 12 Steinen um einen Stein zu unterbieten:

Michel Caillaud, Alexander Zidek
1 Problemkiste (87/88) VII 1993

ros212b
Loesung

Grazer h#2                                               8+3  C+
Grashüpfer h1

Diese Aufgabe von Michel Caillaud und Alexander Zidek ist ein Meisterwerk. Besonders verblüffend ist die freie Stellung des schwarzen Königs auf der dritten Reihe.

Michel Caillaud und Alexander Zidek teilten sich also den Preis und erhielten je einen 500 Gramm schweren Silberbarren per Einschreiben zugesandt. Arm geworden bin ich dadurch natürlich nicht. Zwar kostete 1993 ein Kilogramm Gold sage und schreibe 21.000 DM, aber ein Kilogramm Silber war mit ca. 300 DM ziemlich preisgünstig. Der Preisfonds des Silberbarrenturniers war demnach nicht viel höher ausgestattet, als wenn ein paar Buchpreise ausgelobt worden wären, wie bei vielen anderen Turnieren. Aber es klingt halt viel besser: “1 kg Silber zu gewinnen!”          Peter Rösler, Feb. 2004

EScheinCaillaud
EScheinZidek

Lösungen

15 Problemkiste (87/88) VII 1993
1.c1=L a8=T 2.g1=D# bzw. 2.e1=S h8=G#

1 Problemkiste (87/88) VII 1993
1.gxh1=T e8=L 2.fxe1=D# bzw. 2.f1=S f8=G#

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URL: <http://www.p-roesler.de/schach_10.html> erstellt 2003
zuletzt geändert am 08.02.2004 von P. Rösler  ros@reviewtechnik.de